Tiny House Living: Wenn weniger mehr ist

Max mit seiner Partnerin und Tochter vor seinem Tiny House

28 Quadratmeter, zwei Loft-Bereiche, ein Kamin: Seit drei Jahren lebt Max mit seiner Partnerin und seiner Tochter in ihrem selbst entworfenen Tiny House – also einem ganz bewusst klein konzipierten Wohnhaus. 

Business-Steckbrief: Max Green

  • Location: Berlin
  • Branche/Produkt: Tiny House, Zero Waste, Minimalismus
  • Wer steckt dahinter: Kreativer Kopf Max mit Familie
  • Gründungsjahr: 2015
  • Der ungewöhnlichste Gegenstand in meinem Büro: „Das Weinregal aus Holz, das ich als stehenden Büroarbeitsplatz verwende“
  • Website: www.maxgreen.de

“Weniger ist mehr” gilt dabei nicht nur für ihre Wohnfläche, sondern ihren gesamten Lebensstil: “Am Anfang fiel es uns schwer, uns von vielen Dingen zu trennen. Dann war es befreiend! Gleichzeitig haben wir ein stärkeres Bewusstsein für unseren eigenen Konsum entwickelt.” 

Klein aber fein. Das leben von Max und seiner Familie spielt sich auf wenigen Quadratmetern ab.

Heute leben die drei vegan, plastikfrei und fast autark: Lebensmittel kommen aus dem eigenen Garten oder vom Markt, Zahnpasta, Spüli und Co. werden selbst hergestellt, sie nutzen eine wasserfreie Trenntoilette und ihren Strom produzieren sie über eine eigene Solaranlage. Aus diesem Lebensstil wurde gewissermaßen irgendwann auch Max Beruf. Aber von vorne erzählt… 

Von der Selbsterkenntnis zur Selbstständigkeit

Bevor Max auf Tiny House und bewusst nachhaltige Lebensführung setzte, lebten er und seine Familie wie viele von uns: In einer klassischen Altbau-Wohnung, mitten in der Stadt. Die meiste Zeit wurde im Wohnzimmer verbracht. Dort stand nicht nur der gemütliche Ofen, sondern man konnte auch durch das Veluxfenster den Berliner Sternenhimmel betrachten. Das Schlafzimmer brauchten sie eigentlich gar nicht. Das merkten sie damals schon irgendwann. 

Dann ging Max mit einem Kumpel campen. Grill, Tisch, Stühle – bei ihrem Trip merkte Max, wie wenig sie eigentlich von dem ganzen Zeug brauchten, was sie mitgeschleppt hatten. Und wie wohl er sich inmitten der Natur fühlte. “Es war wie eine spontane Eingebung. Einfach mal innehalten.” 

Und dann gab es einen gewissen Aha-Moment. Nur zum Spaß lud er nach einem solchen Camping-Trip in Schweden ein Erinnerungsvideo auf YouTube hoch. Das kam ganz unerwartet wahnsinnig gut an. Heute folgen seinem Kanal mehr als 30.000 Menschen. Seine Inhalte sind so beliebt, weil sie einfach ehrlich sind. Max berichtet von den vielen Vorteilen, die sein Lifestyle mit sich bringt – aber eben auch von den Nachteilen und von den Schwierigkeiten, die einem auf dem Weg dahin begegnen. 

Max in seiner Küche, die auch gleichzeitig als Arbeitszimmer dient.

Anderen helfen, den eigenen Weg zu gehen

“Es ist nicht selbstverständlich, sein Leben so zu leben, wie man Lust hat. Viele Menschen sind neidisch oder wollen einem das ausreden. Wir mussten erstmal lernen aufzuhören, auf die Meinung anderer zu hören. Wir wollten unsere eigenen Erfahrungen sammeln.” Gestärkt von seiner Familie startete Max vor diesem Hintergrund in sein selbstständiges Projekt “Max Green”. Sein Ziel: Anderen Aussteiger dabei helfen, das Gleiche zu tun. 

Macht Verzicht wirklich glücklich? Wie plant man ein Tiny House? Was tun, wenn sich Freunde und Familie distanzieren? Alles Fragen, die Max sich irgendwo auf seinem Weg schon selbst stellen musste. Und auch beantwortet hat. 

Dieses Wissen teilt er heute mit seiner Community auf seinen Social-Media-Kanälen und auf seiner Website: Tiny House Planung, Coaching-Sessions für ein minimalistischeres Leben, ein Shop für plastikfreie Produkte, Anleitungen für selbstgemachte Kosmetik – die Vielfältigkeit von Max nachhaltigem Lebensstil spiegelt sich auch auf seiner Website wieder. 

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Weniger ist für Max eindeutig mehr

“Viele denken, dass so ein Lebensstil bedeutet, immer verzichten zu müssen. Aber durch den Verzicht bekommt man ganz viel zurück, so zum Beispiel Erkenntnisse über sich selbst, was einem wichtig ist – und vor allem Zeit.” Denn wer weniger besitzt, muss sich auch um weniger kümmern. 

Zeit mit seiner Familie. Das ist für Max das absolut Wichtigste.

An seiner Selbstständigkeit lieb er am meisten, vollständig frei und vor allem kreativ sein zu können. “Diese Art von Freiheit kann dir kein anderer Job geben. Wenn ich mal ein paar Tage für mich oder meine Familie brauche, kann ich mir die einfach nehmen – und muss keinen Vorgesetzten fragen.” Der Weg dahin war mit viel Schweiß und Tränen verbunden. Und doch sagt Max heute ohne zu zögern: “Für uns drei war es die beste Entscheidung überhaupt.”


Ihr interessiert euch für die Themen Tiny House, Zero Waste und Minimalismus? Dann schaut auf jeden Fall mal auf Max Website und seinem YouTube-Kanal vorbei.

Katharina Mühe
Katharina ist Content Creator bei Jimdo und immer auf der Suche nach inspirierenden Geschichten von Menschen, die für ihre Leidenschaft brennen. In ihrer Freizeit kocht sie gerne, ist viel mit Freunden oder in der Natur unterwegs.