Texte erstellen fürs Web: Schreiben lernen – leicht gemacht

Texten fürs Web: die besten Tipps von Jimdo

Wie lesen Besucher die Texte auf einer Website in 2018? Die Antwort: Sie tun es nicht! Vielleicht habt ihr diese Aussage auch schon mal gehört, wenn ihr euch mit dem Thema Contenterstellung beschäftigt habt. Und möglicherweise habt ihr euch insgeheim gedacht: „Prima, dann brauche ich mich gar nicht bemühen, gute Texte für meine Website zu verfassen!“

Aber naja, wie meistens im Leben gilt auch hier: Ganz so einfach ist es nicht, denn obwohl dem Satz oben sogar Studien zugrunde liegen, gibt es Mittel und Wege, unsere Besucher trotzdem zum Lesen und Verweilen auf unserer Website zu bewegen. Wie das funktioniert, will ich euch anhand einiger Tipps und weniger einfacher Schritte veranschaulichen.


Vorbereitung: Keine Angst vor dem leeren Blatt

Bevor es so richtig losgeht: Kennt ihr die berühmte „Angst vorm leeren Blatt“? Ich kenne sie ziemlich gut. Sie verleitet mich regelmäßig dazu, entweder umgehend die ganze Wohnung zu putzen – oder sehr schnell sehr viel zu Papier zu bringen, einfach nur damit das leere Blatt nicht länger leer ist.

Tendenziell ist die zweite Möglichkeit natürlich zielführender. Denn auch wenn es noch kein schöner Text ist, habe ich etwas, womit ich arbeiten kann. Mein persönlicher Tipp lautet deshalb, zunächst einmal eure Gedanken zu eurem Thema aufzuschreiben. Auch ganz ohne, groß auf den Schreibstil zu achten.

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Das Ziel festlegen: Erst denken, dann schreiben

Ganz gleich, ob ihr nun ein leeres Blatt oder ein randvolles Dokument mit ungeordneten Ideen vor euch habt: Der erste Schritt auf dem Weg zu eurem Webtext besteht darin, eine wichtige Frage zu beantworten. Sie lautet: Was möchtet ihr mit eurem Text erreichen?

Wollt ihr eure Besucher über etwas informieren, ihr Interesse wecken oder sie einfach unterhalten? Sich diese Frage vorab zu stellen ist wichtig. Denn: Die Antwort ist die Grundlage dafür, welche Inhalte ihr tatsächlich in euren Text übernehmt und wie ihr sie aufbereitet. Anschließend könnt ihr dann mit den folgenden Schritten weitermachen.

Aufbau und Struktur: Packt die Leser bei ihrem Wissensdurst

Online-Leser sind überwiegend Scanner: Sie überfliegen Titel, Grafiken, Infokästen und andere Elemente einer Website. Um es ihnen leicht zu machen, sollten wir uns beim Schreiben fürs Web genau auf ihre Bedürfnisse einstellen. Dazu gehört, dass jeder Text auf den ersten Blick eine sinnvolle Gliederung erkennen lässt. Folgende drei Punkte helfen euch dabei:

1) Die fünf W-Fragen beantworten

Vielleicht kennt Ihr aus der Schule noch die fünf W-Fragen: Wer, was, wann, wo, warum? Auch beim Schreiben fürs Web könnt ihr mit ihnen sicherstellen, dass nichts Entscheidendes fehlt. Natürlich muss und kann nicht jeder Text alle fünf beantworten – etwa ein kürzerer Produkttext.

2) Das Wichtigste zuerst nennen

Als nächstes sortiert ihr eure Inhalte. Grundsätzlich gilt: Am Textanfang stehen die Kernaussaugen, dann folgen weitere Informationen und am Ende zusätzliche Details – der Informationsgehalt des Textes sollte immer weiter abnehmen.

3) Jedem Gedanken einen Absatz widmen

Da Internet-Nutzer überwiegend Scanner sind, müssen Online-Texte sofort zu verstehen sein. Deshalb schreibt kurze Absätze. Als Faustregel gilt: pro Gedanke ein Absatz.

Ganz wichtige Aussagen könnt ihr auch noch ein wenig stärker hervorheben, etwa mit Zitaten oder Infokästen. Dabei sollte nur wirklich Wichtiges hervorgehoben werden. Nutzt man zu viele verschiedene Elemente, verfehlen die Hervorhebungen ihr Ziel und Text wird unübersichtlicher als zuvor.

Überschrift: Die Tür zum Text

Klarer Fall: Die Überschrift eines Textes soll vor allem Interesse wecken, damit der Besucher überhaupt mit dem Lesen beginnt. Je nach Zielgruppe und Absicht könnt ihr eure Überschrift entweder informativ formulieren oder damit neugierig machen. Doch Vorsicht: Versprecht in der Überschrift nichts, worum es im Text dann gar nicht geht – sonst sorgt ihr nur für enttäuschte Leser.

Vorspann: Fasst zusammen, worum es geht

Der Vorspann eures Textes ist oft identisch mit dem Teaser, den man auf der Startseite von Websites und Blogs findet. Darin solltet ihr kurz skizzieren, worum es im Artikel geht bzw. welchen konkreten Nutzen der Leser erwarten kann.

Ähnlich wie bei der Überschrift habt ihr auch hier die Wahl: Ein geschlossener oder nachrichtlicher Vorspann gibt knapp den Kern des Textes wieder. Ein offene Vorspann oder Cliffhanger lässt absichtlich Fragen unbeantwortet, um die Leser zum Weiterklicken zu animieren.

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Zwischenüberschriften: Sorgt für Übersicht

Um es euren Lesern so einfach wie möglich zu machen (denkt daran, ihr habt es mit Scannern zu tun), verseht ihr die Absätze eures Textes mit Zwischenüberschriften. Diese sollten die Kerninformationen aus dem folgenden Abschnitt wiedergeben. Zwischenüberschriften bieten immer wieder neue Einstiegspunkte in den Text. Und sie sind eine grafische Auflockerung.

Sprache: Schreibt für Menschen

Nun geht es an den Feinschliff eures Textes. Denkt dabei immer daran: Ihr schreibt für Menschen wie du und ich. In den meisten Fällen sind eure Besucher keine Wissenschaftler und auch keine Deutschlehrer, sondern Personen, die beim Lesen dasselbe Bedürfnis haben wie ihr, wenn ihr auf anderen Seiten unterwegs seid: Sie wollen schnell verstehen, worum es geht und wie ihr ihnen mit eurem Angebot helfen könnt. Behaltet das immer im Hinterkopf, und es kann kaum noch etwas schiefgehen.

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Zunächst gilt es, ein paar grundlegende Fragen zu klären: Wollt ihr eure Leser duzen oder siezen? Schreibt ihr eher förmlich oder umgangssprachlich? Persönlich (ich/wir) oder distanziert (das Unternehmen)? Die einmal gewählte Tonalität sollte ihr durchgehend beibehalten.

Beim Schreiben selbst gelten online im Grunde die gleichen Regeln wie bei jedem Zeitungsartikel. Ein paar wichtige Punkte habe ich euch zusammengefasst:

  • Schreibt kurze, unverschachtelte Sätze. Maximal 20 Wörter pro Satz sind eine gute Faustregel.
  • Formuliert anschaulich, lebendig und konkret. Also nicht: „Der Erwerb des Gebäudes erfordert einen Kostenaufwand in Höhe von zwei Millionen Euro.“ Sondern: „Das Haus kostet zwei Millionen Euro.“
  • Nutzt aktive Formulierungen, die den Handelnden benennen. Sie sind direkter, kürzer und deshalb leichter zu lesen und zu verstehen.
  • Ersetzt überflüssige Fachbegriffe, Fremdwörter und Anglizismen möglichst durch geläufige deutsche Wörter. Und lange Wort-Ungetüme werft ihr am besten gleich raus – sicherlich gibt es eine Möglichkeit, den Sachverhalt auch mit kurzen und klaren Worten zu beschreiben.

Ihr seid fertig (natürlich nicht mit den Nerven, sondern mit eurem Text)? Dann bittet eine andere Person, sich die Texte noch einmal durchzulesen. Jedem rutschen mal Rechtschreibfehler, Wiederholungen oder Schachtelsätze in den Text – sie sollten mit der Vier-Augen-Kontrolle vor Veröffentlichung beseitigt werden.

Schluss: Der Call to Action!

Um den Text abzurunden, könnt ihr die Frage aus dem Teaser oder Vorspann am Ende noch mal aufgreifen und die wichtigsten Inhalte kurz und bündig zusammenfassen. Ganz zum Schluss ist es super, dem Leser noch eine Handlungsaufforderung – einen so genannten Call-to-Action (CTA) – mitzugeben.

Der Call to Action ist im Internet ein sehr zentraler Bestandteil von Texten und der gesamten „User Experience“ (UX) einer Website. Er ist der häufig entscheidende Apekt, wenn es darum geht, dass euer Besucher den entscheidenden nächsten Schritt macht. So ist ein ganz klassischer CTA zum Beispiel ein Button mit der Aufschrift „Jetzt kaufen“ in einem Online-Shop. Ihr könnt den Leser genauso aber auch ermutigen, zu eurem Blogpost einen Kommentar zu verfassen oder den Text zu teilen.


Checkliste: Gute Texte fürs Web schreiben

Na, habt ihr ein wenig Lust aufs kreative Schreiben bekommen? Oder zumindest ein paar Anregungen mitgenommen, um eure Texte noch mal einem kritischen Check zu unterziehen? Damit ihr alles einfach anwenden könnt, habe ich euch die zentralen Punkte noch einmal zusammengestellt:

  • Sich über den Sinn und Zweck des Textes klarwerden
  • Relevante Informationen in Stichpunkten notieren
  • Den Textaufbau skizzieren
  • Eine ansprechende Überschrift verfassen
  • Den Textinhalt im Teaser kurz und knackig auf den Punkt bringen
  • Den Text in Absätze gliedern und Zwischenüberschriften einfügen
  • Überflüssige Fachbegriffe, Fremdwörter, Anglizismen oder Wort-Ungetüme beseitigen
  • Die Frage oder Aussage vom Anfang zum Schluss noch mal aufgreifen
  • Die Leser zu einer klaren und einfachen Aktion auffordern (CTA)
  • Text von weiterer Person gegenlesen lassen

Ich wünsche euch viel Spaß beim Anwenden – und vielleicht mögt ihr mir in den Kommentaren von euren Erfahrungen berichten?

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